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Zukunft Pflege

17. September 2019

Zukunft Pflege

Die Menschen in Braunau brauchen einen starken Sozialstaat, der ihnen in den schwierigeren Zeiten des Lebens mit Rat und Tat zur Seite steht.

Das bestimmende Sozialthema in den kommenden Jahren wird sein, die Pflege in Braunau zu sichern. Dies kam ganz klar bei den Townhallmeetings zum Ausdruck.

Wir haben bei der Pflege eine gesellschaftliche Verpflichtung. Auch wer wenig Geld hat, darf dieselben Pflegeleistungen in Anspruch nehmen wie jemand, der in Geld schwimmt. Soziale Herkunft darf keine Rolle spielen! Pflege erfordert außerdem Respekt. Und Menschlichkeit.

Ausbauen und individualisieren

Von derzeit 80.000 Pflegebedürftigen in Oberösterreich wird die Zahl auf voraussichtlich 126.000 bis zum Jahr 2040 steigen. Wir müssen die Betreuungs- und Pflegeangebote ausbauen und individualisieren. Um den Bedürfnissen der ständig wachsenden Gruppe älterer Menschen gerecht zu werden, muss ein Ausbau aller Dienstleistungstypen erfolgen und gleichzeitig Neues entwickelt werden. Vor allem im Bereich der Demenz muss eine neue Angebotspalette entwickelt werden.

Volle Wahlfreiheit bei hoher Qualität

Wer pflegt, soll angemessen unterstützt werden.

Die Pflegerin heißt in hunderttausenden Fällen: Tochter, Schwiegertochter, Enkelin. In vielen Fällen sind es auch professionelle PflegerInnen, die in schweren Momenten da sind und alten und kranken Menschen das Leben erträglich und lebenswert machen.

Angesichts der angespannten Personalsituation in der Altenpflege darf es zu keinen neuerlichen Spar-Debatten kommen. Es wird im Gegenteil deutlich mehr finanzielle Mittel brauchen, ebenso wie neue, flexiblere Betreuungsformen und Maßnahmen, die den Pflegeberuf attraktiver machen, um mehr Menschen für diese Aufgabe zu gewinnen. Denn: Pflege geht uns alle an!

  1. Das Pflegepersonal muss ordentlich bezahlt werden und unter würdigen Rahmenbedingungen der Arbeit nachgehen können. Eine gerechte, bessere Entlohnung der Pflegekräfte wird nur mit einem neuen Finanzierungssystem zu lösen sein. Schließlich kann man den Gemeinden nicht anschaffen, den Pflegekräften mehr zu bezahlen. Gehälter im Pflegebereich dürfen sich nicht an den niedrigsten Einkommen orientieren – sie müssen dem Vergleich mit den Gehältern in Krankenhäusern und anderen Branchen Stand halten.
  2. Um den Pflegeberuf zu attraktivieren und die hart arbeitenden Kräfte zu entlasten, soll eine sechste Urlaubswoche als Gesundheitswoche ab dem 40. Lebensjahr eingeführt werden oder nach mehr als 15 Dienstjahren.
  3. Der Pflegepersonalschlüssel muss überarbeitet werden und an die Herausforderungen der Zeit, vor allem der Aufwände aufgrund von Demenz, angepasst werden.
  4. Mehr Wertschätzung und Anerkennung für berufstätige pflegende Angehörige. Daher fordern wir für pflegende Angehörige einen Rechtsanspruch auf Pflegekarenz. Rund ein Drittel der pflegenden Angehörigen gehen einer Erwerbsarbeit nach. Daher sollen pflegende Angehörige einen Rechtsanspruch auf Pflegekarenz und Pflegeteilzeit erhalten.
  5. Zudem sollen pflegende Angehörige durch den Ausbau von flexibleren Angeboten (mehr Halbtages- oder Ganztagesbetreuung, Kurzzeitpflege, Tageszentren etc.) entlastet werden.

Pflegende Angehörige haben ab Pflegestufe 3 schon jetzt einen Sozialversicherungsschutz. Dieser muss bekannter gemacht werden, sodass alle pflegenden Angehörigen diesen auch tatsächlich beantragen!

Pflegegarantiefonds

Wir müssen uns die Pflege der Zukunft leisten! Die Pflegekosten müssen, soweit dies nicht aus eigener Kraft möglich ist, von der öffentlichen Hand getragen werden. Eine Gesellschaft kann nur durch sozialen Zusammenhalt und eine Verteilung von oben nach unten funktionieren. Deshalb sollen die Pflegekosten durch eine Super-Reichen-Steuer mitfinanziert werden. Dies trifft die fünf finanziell stärksten Prozent der Bevölkerung.

Ein weiterer wichtiger Baustein: Ein Pflegegarantiefonds, durch den das Pflegeangebot ebenfalls finanziert werden soll. Dieser besteht bereits aktuell als Provisorium, dient als Ausgleichfonds für die Sozialhilfeträger und muss dauerhaft umgestaltet werden. Dadurch sollen die Mittel der Länder und des Bundes zusammengeführt werden.

Was stets im Vordergrund stehen muss: Beim Thema Pflege darf es absolut keine Gewinn-Interessen geben. Daher ganz klar: Öffentliche Pflege statt privater Pflege.

Zentrale Pflegeservicestelle

Ein Pflegefall passiert. Es ist ein Schicksalsschlag. In dieser schweren Zeit haben wir da zu sein und müssen besser unterstützen als bisher. Eine zentrale Pflegeservicestelle soll alle notwendigen Schritte erledigen. Beratung und Abwicklung kommt aus einer Hand. Die Verwaltung unterstützt und steht nicht im Weg. Bezirksgrenzen dürfen keine Barrieren für Pflegebedürftige bilden. In jeder Gemeinde, in jedem Bezirk müssen die Menschen eine Ansprechperson haben, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht. Dies erfolgt an einem Standort im Bezirk oder durch Beratung der Betroffenen und Angehörigen zu Hause.

Die zentralen Forderungen für das Innviertel

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