Nur auf Biokraftstoff zu setzen ist der falsche Weg
Die Zukunft liegt in der Förderung von Elektromobilität und Öffentlichem Verkehr
"Die zehnprozentige Beimischung von Bioethanol E10 und Biodiesel bringt viele Gefahren mit sich. Selbst der Nobelpreisträger Crutzen ist überzeugt, dass der Einsatz und die Produktion von Biokraftstoffen mehr Nach- als Vorteile mit sich bringt – so produziere der Anbau von Ethanol mehr Treibhausgase als er fossile Treibstoffe einspart", so SPÖ-Abgeordneter Harry Buchmayr heute, Donnerstag, der damit seine Bedenken zur Förderung von Biokraftstoffen betont. Buchmayr verweist in dem Zusammenhang auf eine von ihm gestellte parlamentarische Anfrage an den Landwirtschaftsminister.
"Die Frage stellt sich, warum unser Landwirtschaftsminister an seinen ursprünglichen Plänen festhält. Man kann die Gegenargumente nicht einfach vom Tisch wischen, auch die EU-Kommission hat ja bereits die ursprünglichen Pläne der zehnprozentigen Beimengung überdacht und verworfen", gibt Buchmayr zu bedenken.
Buchmayr erklärt, dass Lebensmittel nicht in den Tank sondern auf den Teller gehören. "Die Förderungen von Biokraftstoff von Seiten Österreichs und der EU begünstigen also indirekt den Hunger in der Dritten Welt", kritisierte Buchmayr und verweist auf Schätzungen, die besagen, dass durch die Erzeugung von Biokraftstoff 600 Millionen Menschen Hunger leiden müssen. "Jedes Prozent an Preissteigerung bei Lebensmitteln bedeutet ein Mehr von 16 Millionen hungernde Menschen", sagt Buchmayr.
Was die Beimischung und Förderung von E10 betrifft sei vieles unklar, besonders was Getreideknappheit, Umweltauswirkungen und Mehrkosten für die österreichische Bevölkerung betrifft. "Die Lösung liegt in zukunftsfähigen Verkehrsalternativen, wie zum Beispiel Elektromobilität. Außerdem muss der Öffentliche Verkehr weiterhin gefördert und weiter attraktiviert werden", sagt Buchmayr abschließend.
Die Anfrage ist hier vollständig einsehbar:
http://www.spoe.at/bilder/d282/Anfrage_E10_Buchmayr.pdf